Die ukrainische Flagge.
Freitag, 15. Juli 2022, 16 Uhr

Die Nürnberger Prozesse, das Völkerstrafrecht und der Krieg in der Ukraine

Der im Februar erfolgte Angriff Russlands gegen die Ukraine hat das Völkerstrafrecht unvorhergesehen und auf fürchterliche Weise wieder in das Bewusstsein einer großen Öffentlichkeit gerufen. Stärker noch als bei den bewaffneten Konflikten der letzten Jahre – Myanmar, Syrien, Libyen, Irak, um nur einige zu nennen – werden große Erwartungen in dieses Instrument der internationalen Gemeinschaft gesetzt.

Wesentlich weiterentwickelt wurde das moderne Völkerstrafrecht für den Internationalen Militärgerichtshof, der nach dem Zweiten Weltkrieg von 1945 bis 1946 im Justizgebäude in Nürnberg tagte, um die Haupttäter aus den Reihen des nationalsozialistischen Deutschen Reichs zur Verantwortung zu ziehen. Damals wurden die völkerrechtlichen Kernverbrechen definiert, die noch heute Gültigkeit haben. Viel wird in den letzten Wochen von "Angriffskrieg", "Kriegsverbrechen", "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" und "Völkermord" gesprochen. Dies sind Begriffe, die der Verständigung über Handlungen im Ukrainekrieg dienen sollen. Es sind aber vor allem auch juristisch-technische Begriffe, die in internationalen Verträgen sowie Gesetzen definiert und denen enge Grenzen gesetzt sind.

Die Themenführungen durch das Memorium gehen der Geschichte dieser Begriffe nach. Aber sie greifen auch den komplexen Beitrag der sowjetischen Anklage auf, die die deutschen Verbrechen in ihrem Vielvölkerstaat verfolgte. Unter anderem auch Verbrechen am ukrainischen Volk.

Wichtiger Hinweis:
Die Teilnahme an der Themenführung ist kostenfrei. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist deswegen erforderlich unter
Tel. (0911) 231 - 28 614 oder
memorium@stadt.nuernberg.de
Von Freitag bis Sonntag sind Anmeldungen nur per Telefon möglich. Eine Teilnahme ohne Anmeldung können wir nicht garantieren.

Treffpunkt:
Eingangsbereich des Memoriums Nürnberger Prozesse. Bitte finden Sie sich 10 – 15 Minuten vor der Veranstaltung am Treffpunkt ein.