In der Weißgerbergasse findet sich das größte Nürnberger Ensemble alter Handwerkerhäuser. Überwiegend mit Fachwerk versehen, zeugen die historischen Bürgerhäuser, oft mit eigenem Brunnen und einem Garten, vom Wohlstand, den das Lederhandwerk mit sich brachte. Statt der geschäftigen Gerber im Mittelalter beleben heute Cafés, Bars, kleine Läden und Handwerksbetriebe die Weißgerbergasse.

Hat man vom Hauptmarkt aus, an der Nordseite der Sebalduskirche vorbei, den Weinmarkt in Richtung Westen passiert, fühlt man sich urplötzlich ins Mittelalter zurückversetzt. In der Weißgerbergasse haben mehr als zwanzig historische Handwerkerhäuser den 2. Weltkrieg unbeschadet überstanden. Von den Besitzern mit großer Unterstützung der Nürnberger Altstadtfreunde aufwändig und liebevoll restauriert, lässt ihre Architektur das bunte Treiben im alten Gerberviertel wenigstens ein klein wenig erahnen.

Glücklicherweise fehlen jedoch heute die beißenden Gerüche, die untrennbar mit der Lederherstellung verbunden waren. Die Weißgerber verarbeiteten Tierhäute von Kälbern, Schafen oder Ziegen mit Hilfe von Alaun und Salz zu feinem, hellem Leder, das an der naheliegenden Stadtmauer getrocknet wurde.

Das Wichtigste in Kürze:

  • der Name stammt von den Weißgerbern, die im Mittelalter dort ansässig waren
  • größtes Ensemble mittelalterlicher Fachwerkhäuser Nürnbergs
  • heute malerische Fußgängerzone mit kleinen Restaurants, Bars und Cafés